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Starke Schüler sind das gemeinsame Ziel

Starke Schüler sind das gemeinsame Ziel

Es klingt zunächst einmal sehr hart: "Wir haben zunehmend unerzogene Kinder", sagt Barbara Mähler, Konrektorin an der Grund- und Hauptschule Aglasterhausen. Und weil das ganz offensichtlich nicht erst seit gestern so ist, hat man – gemeinsam mit der Gemeinde und dem Lions-Club Kleiner Odenwald – Maßnahmen ergriffen

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Ein Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung Heiko Schattauer - Es klingt zunächst einmal sehr hart: "Wir haben zunehmend unerzogene Kinder", sagt Barbara Mähler, Konrektorin an der Grund- und Hauptschule Aglasterhausen. Und weil das ganz offensichtlich nicht erst seit gestern so ist, hat man – gemeinsam mit der Gemeinde und dem Lions-Club Kleiner Odenwald – Maßnahmen ergriffen, die helfen sollen, dass sich aus jener Unerzogenheit kein massives Problem für die Schulgemeinschaft entwickelt.


Bereits seit drei Jahren kümmert sich Anti-Gewalttrainer Sven Immenroth um Schüler, die ein problematisches Sozialverhalten an den Tag legen. Nun legt man noch einen drauf: Neben der inzwischen bewährten Gewaltprävention läuft künftig auch noch ein zusätzliches Programm zur Stärkung der sozialen Kompetenz. "Toll, wenn man so jemanden an seiner Schule hat", weiß Rektor Walter Zeller das Engagement von Sozial-Arbeiter Immenroth wohl zu schätzen. Zumal im normalen Schulbetrieb kein Spielraum für über den eigentlichen Unterricht hinaus gehende Maßnahmen vorhanden sei. Und Wirkungen der Präventivmaßnahmen hat der Schulleiter inzwischen auch schon ausgemacht. Die Schule mit ihren rund 380 Schülern bewege sich "in ruhigerem Fahrwasser" als in der Zeit vor dem Engagement des Anti-Gewalt-Trainers, ist sich Zeller sicher.


Als "sehr, sehr wichtig" wertet denn auch Barbara Mähler die wertvolle Unterstützung von außerhalb. "Da ist ein anderer Zugang zu den Schülern da", beschreibt die Konrektorin, warum das Konzept von Sven Immenroth zu greifen scheint: "Es macht einen Unterschied, ob da ein Lehrer mit den Kindern und Jugendlichen spricht, oder eine externe Bezugsperson." Zumal Immenroth mit so manchem Schüler auch außerhalb der schulischen Präventivmaßnahmen zu tun hat – seit Jahren leitet er auch den offenen Jugendtreff in Aglasterhausen.
Das "Angebot" an der GHWRS hat man inzwischen modifiziert. In Sachen Gewaltprävention setzt man nun verstärkt auch auf Einzelgespräche, immer mittwochs nimmt sich der Sozialtrainer der Probleme der Schüler an.


"Die Termine sind gut ausgebucht", unterstreicht Walter Zeller, dass Immenroth an der Schule gut zu tun hat, aktuell liege der Schwerpunkt der Arbeit bei den Fünftklässlern. Die werden das ganze Schuljahr über "begleitet", der Nachhaltigkeit wegen. Mit allgemeinen wie klassenspezifischen Themen werde dabei versucht, Probleme zu erkennen und aufzuarbeiten. "Wir wollen nicht nach Schuldigen suchen, sondern Möglichkeiten zur Problemlösung eröffnen", stellt Sven Immenroth klar. Darüber hinaus will man nun auch die soziale Kompetenz der Schüler stärken. Denn zum einen gelte: höhere Sozial Kompetenz – weniger Gewaltbereitschaft. Zum anderen besitzen Jugendliche mit einer stark ausgeprägten sozialen Verantwortung im späteren Berufsleben eindeutig die besseren Chancen, da sind sich die Verantwortlichen an der GHWRS einig.


Mitverantwortlich für diese "Aufwertung" sind der Lions-Club Kleiner Odenwald und die Gemeinde Aglasterhausen. An die 4000 Euro lässt man sich nach Auskunft der neuen Lions-Präsidentin Irmtraud Feil-Jung die besondere Unterstützung der Schule, respektive der Schülerinnen und Schüler kosten.


Ihr Amt hat sie unlängst von Bürgermeister Erich Dambach übernommen, der mit der Gemeinde ebenfalls seinen Beitrag für das gute Klima an der Schule leistet. "Es ist ein tolles Gesamtpaket", findet Dambach, der zugleich das Engagement des Lions-Club lobt. Auf kommunaler Ebene versuche man mit derlei Maßnahmen die Versäumnisse der Politik bei der Erziehung/Bildung von Kindern und Heranwachsenden zu kompensieren.


Einen ganz wesentlichen Faktor wollen alle Projekt-Beteiligten im Rahmen der Gewaltprävention/Stärkung bei den Schülern allerdings nicht vergessen: "Ohne die Eltern geht nichts", sagt Rektor Walter Zeller. Kooperation ist also nicht nur bei der Finanzierung und Umsetzung der gutgemeinten Maßnahmen erforderlich.

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